Vor einigen Tage habe ich mit einer Gruppe ehrenamtlicher Demenzbegleiterinnen überlegt, warum es wichtig ist, die Biografie der Menschen, die wir begleiten zu kennen?
Wir können die Umstände des dementen Menschen besser berücksichtigen, wenn uns dessen Lebensgeschichte bekannt ist. Missverständnisse oder negative Trigger lassen sich so vermeiden. Die Wertschätzung und die Vermeidung von Fehlern führen zu einem höheren Wohlfühl- Faktor. Wir stellen den Menschen und seine Vergangenheit in den Mittelpunkt. In vielen Gesprächen gehen wir individuell auf den dementen Menschen ein. Die Arbeit mit der Biografie ist besonders vielversprechend, denn Sie kann helfen das Gedächtnis und somit die Identität länger zu schützen. Wir Menschen handeln auf Grund von Erfahrungswerten. Die biografieorientierte Demenzbegleitung versucht deshalb, das Leben des Menschen besser zu verstehen, um somit gezielter begleiten zu können. Es geht also um die Hintergründe und der Lebensgeschichte eines konkreten Menschen. Hierzu zählen familiäre Aspekte aber auch Leid, Erfolge sowie persönliche Erfahrungen. Demenzbegleiter/innen sind mithilfe dieses Wissens demnach in der Lage, die dementen Menschen und deren Handeln besser zu verstehen. „Nichts kann den Menschen mehr stärken als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.“ Auf die Biografiearbeit trifft dieses Zitat bestens zu, denn Vertrauen ist die Grundvoraussetzung. Darüber hinaus gibt es einige Aspekte, die zum Gelingen beitragen können. • Feingefühl und Empathie, denn in der Vergangenheit eines Menschen liegen gute und schlechte Zeiten. Durch ein intensives Gespräch können traumatische Erlebnisse aufbrechen. • Atmosphäre, ein vertrauliches Gespräch kann nicht zwischendurch im Vorbeigehen auf dem Flur stattfinden. Der Gesprächsort sollte behaglich und vertraut sein. Vor allem aber diskret, damit sich der Mensch öffnen kann. Eine angenehme Atmosphäre unterstützt den Prozess. • Vertrautheit, der demente Mensch und Demenzbegleiter/in müssen sich kennen und vertrauen. Für ein gutes Ergebnis ist diese Vertrautheit die Basis, weil sich der Mensch sonst nicht öffnen kann. Besonders der Prozess der Reflektion erfordert hohes Vertrauen auf beiden Seiten.
Durch die angeleitete Verarbeitung von Lebenserinnerungen sowie Erfahrungen eines Menschen, wird das Gedächtnis gefördert und eine Verbindung von Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart aufgebaut.
Im Anschluss haben wir uns mit unserer Biografie beschäftigt und durch einige Übungen reflektiert.
Comments