Workshop Naturerleben für Angehörige von Demenzerkrankten
- Wegbegleiterin mit Herz Vera Erb
- 18. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Naturerleben für Angehörige von Demenzerkrankten
Zwischen Belastung und Balance – Ein Tag der Stärkung
Gestern hatte ich die wunderbare Möglichkeit, den Workshop „Naturerleben für Angehörige von Demenzerkrankten“ zu gestalten. Es war ein bewegender Tag, an dem die Unsicherheit und Überforderung vieler Angehöriger sichtbar wurde, aber ebenso ihre tiefe Dankbarkeit für neue Impulse und Stärkung.
Zu Beginn visualisierte ich mit einer symbolischen Waage das Ungleichgewicht zwischen den Verpflichtungen in der Pflege und den eigenen Bedürfnissen. Die Pflege eines geliebten Menschen mit Demenz kann überwältigend sein – doch die Waage muss nicht immer nach einer Seite kippen. Gemeinsam entwickelten wir Ideen, wie sie wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann: durch kleine Auszeiten, bewusste Selbstfürsorge und das Zulassen von Unterstützung.
Ein Baum voller Erinnerungen – Die Metapher der Demenz
Ein besonderes Element meines Workshops war ein kleines Video, in dem ich die Auswirkungen der Demenz durch einen Baum darstellte. Die Blätter – unsere Erinnerungen – fallen langsam zu Boden, die Äste – unsere Fähigkeiten – brechen nach und nach. Doch was bleibt, ist der Stamm, das Herzstück unseres Wesens. Tief verwurzelt im Wald, getragen von anderen Bäumen, bleibt das Grundgefühl von Liebe, Freude und Geborgenheit bestehen. Diese Metapher verdeutlichte eindrucksvoll, dass trotz der Veränderungen eine tiefe Verbindung erhalten bleibt.
Achtsamkeit in der Natur – Loslassen und Weitergehen
Nach einer stärkenden Mittagspause begaben wir uns auf einen achtsamen Spaziergang. In der Stille der Natur ließen wir den Alltag hinter uns und tauchten tief in den Moment ein. Eine besondere Übung war die Begegnung mit einer Pusteblume – ein Symbol für das Loslassen. Jede*r hielt eine Blume in der Hand, sammelte Gedanken und Gefühle, die losgelassen werden wollten, und pustete sie in die Luft. Gemeinsam beobachteten wir, wie die kleinen Samen langsam in den Himmel schwebten – eine sanfte, aber kraftvolle Geste des Abschieds und der inneren Freiheit.
Mit neuen Perspektiven, mehr innerer Stärke und dem Gefühl der Gemeinschaft endete dieser besondere Tag. Der Workshop zeigte, dass niemand allein durch diese herausfordernde Zeit gehen muss – und dass die Natur eine kraftvolle Quelle der Heilung und Inspiration sein kann.
Gemeinsam den Weg gehen
Ich bin dankbar für die Offenheit und das Vertrauen der Teilnehmenden, die ihre Erfahrungen und Gefühle mit mir geteilt haben. Möge dieser Tag eine Erinnerung daran sein, dass auch im Wandel stets Liebe und Verbundenheit bestehen.

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